"Alle Neune" für ein besseres Morgen!

Die Oerlinghauser Grünen hatten am 28.Mai ins Bürgerhaus eingeladen, um einen Blick in die Zukunft zu werfen, und zu zeigen, welche Weichen in 2013 gestellt werden müssen. Denn die Grünen Mitglieder können darüber entscheiden, welche Themen die Bundesgrünen nach einem Wahlsieg als erstes anpacken sollen. Hierzu interessierte die Grünen vor Ort auch die Meinung der Oerlinghauser Bürgererinnen und Bürger.

Der Energiebedarf zu 100 % aus erneuerbaren Energien gedeckt, ein gut besuchter Nationalpark Senne, Schüler die nach ihren Stärken beurteilt werden und nicht nach ihren Defiziten, die Halbierung der Armut auf der Welt… diese (Grüne) Zukunft wurde eingangs von den drei Referenten dargestellt.

Während Ute Koczy, Grüne Bundestagsabgeordnete, einen Blick ins Jahr 2042 warf – 50 Jahre nach der weichenstellenden Rio-Konferenz -, begaben sich Manuela Grochowiak-Schmieding, Grüne Landtagsabgeordnete und Thomas Reimeier, Fraktionsvorsitzender der Oerlinghauser Grünen in ihren „Zeitreisen“ rund 25 Jahre in die Zukunft.

Oliver Kaiser, Sprecher des Ortsverbandes, moderierte die Veranstaltung und hakte bei den Referenten insbesondere nach, wie realistisch solche Utopien sind.

Thomas Reimeier zeigte sich überzeugt, dass die Energiewende möglich ist: „Die Technologien werden zur Verfügung stehen!“ Er verwies auf die rasante Entwicklung der Kommunikationstechnik in den letzten 25 Jahren.

Ute Koczy verdeutlichte, dass von der anfänglichen Euphorie nach der Rio-Konferenz 1992 momentan nicht mehr viel übrig ist – „Oerlinghausen mit seinen vielen noch immer aktiven Agendagruppen ist hier eine rühmliche Ausnahme.“ Trotz alledem sollte mehr denn je eine neue Umverteilungspolitik angestrebt werden. Auch eine globale Betrachtung aller Entscheidungen ist wichtig, und der Versuch einer größeren Kohärenz (also gegenseitigen Berücksichtigung) der einzelnen Politikfelder muss stärker verfolgt werden.

Dass eine Gesellschaft möglich ist, in der alle Menschen gleichberechtigt leben können und das davon die gesamte Bevölkerung profitiert, machte Manuela Grochowiak-Schmieding deutlich. Ein von den Grünen vorgesehenes Bundesleistungsgesetz könnte die dafür erforderlichen Strukturen schaffen und auch die Finanzierung, die derzeit vor allem die Kommunen stark belastet, günstiger gestalten.

Sie bekräftigte auch, dass Inklusion viel weiter geht, als „nur“ die Teilhabe aller Kinder am Schulunterricht. Nichts destotrotz dominierte dieses Thema jedoch die abschließende Fragerunde der anwesenden Gäste. Letztlich wurde klar – ob Energiewende, Inklusive Gesellschaft, Entwicklungspolitik – es sind allumfassende Themen, die in das Leben der Bürger eingreifen und vorhandene Denkmodelle „über den Haufen werfen“. Für ein Gelingen gilt es noch viele Stolpersteine zu überwinden und eine Bewusstseinsänderung in den Köpfen der Menschen zu erreichen.

Für stimmungsvolle musikalische Untermalung sorgten Renate Ludewig und Thomas Gembus.

„Wir haben einen völlig neuen Veranstaltungsrahmen ausprobiert, der bei unseren Gästen gut angekommen ist“, zeigte sich Oliver Kaiser sehr zufrieden mit dem Verlauf des Abends.

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