Bäderbesichtigungsfahrt – Interessante Anregungen für Bädergestaltung

Gemeinsam mit Interessierten von DLRG, TUS Helpup und Stadtsportverband – die anderen Fraktionen waren der Einladung nicht gefolgt – machten sich wir uns auf den Weg nach Salzhemmendorf/Niedersachsen.

Eine in 11 Ortschaften gegliederte Gemeinde mit 12.000 Einwohnern die dadurch Aufmerksamkeit erregt, dass sie drei Freibäder unterhält. Vor Ort wurden zwei der Einrichtungen unter der Führung durch äußerst engagierte Vereinsvorstände besichtigt. Beide Bäder standen vor sechs Jahren vor dem Aus. Als Alternative gab es die Schließung oder die Übernahme durch Vereine.

Das Waldbad Osterwald wird konventionell betrieben, jedoch werden alle anfallenden Arbeiten ehrenamtlich erledigt. Das Bad verfügt über ein Schwimmerbecken mit 3m Sprungturm, ein Nichtschwimmerbecken, einen Kleinkinderbereich mit Spielplatz, sowie einen Kiosk. Alles in allem eine gepflegte Anlage, die mit 20.000 EURO pro Jahr durch die Gemeinde gestützt wird.

Das Freibad in Lauenstein wurde zu einem Naturerlebnisbad umgebaut. Das ehemalige Schwimmerbecken wurde um einen Flachwasserbereich erweitert, der marode Sprungturm durch einen Sprungfelsen ersetzt. Der Kleinkinderbereich wird durch eine Spiellandschaft mit Wassermatschanlage bereichert. Die Reinigung des Badewassers erfolgt im eigens angelegten Regenerierungsteich. Zur Gesamtanlage gehören eine Minigolf- und eine Badmintonanlage, ein Beachvolleyballfeld, eine Boulebahn sowie ein Kiosk. Die außergewöhnliche Landschaftsgestaltung verleiht der Anlage ein besonderes Ambiente. Der Jahreszuschuss durch die Gemeinde beträgt 25.000 EURO.

Beide Bäder haben ein ausgesprochen attraktives Erscheinungsbild und werden heute mit erheblich geringerem finanziellen Aufwand durch Vereine unterhalten. Die Gründe hierfür liegen u.a. in der personellen Ausstattung, flexiblen Öffnungszeiten, einer Gesamtkonzeption die das jeweilige Bad für andere Nutzungen öffnet (wie z.B. Eislaufen auf dem Regenerierungsteich im Winter), sowie speziell im Naturerlebnisbad durch erhebliche Einsparungen in den Bereichen Chemie und Energie. Die Beheizung aller Bäder wurde im Übrigen schon zu Zeiten unter Gemeindeverwaltung eingestellt.

Die Teilnehmer dieser Fahrt zeigten sich beeindruckt durch die Fülle und auch hohe Qualität der Informationen. Sicher ließe sich das eine oder andere der vorgestellten Konzepte auch in Oerlinghausen verwirklichen. Einen entsprechenden Kommunikationsprozess werden wir, die GRÜNEN, in Gang setzen.

Wenn Sie mehr über das Naturerlebnisbad erfahren möchten: 

Naturerlebnisbad Lauenstein

Auf den Fotos:
oben: Manuela Grochowiak-Schmieding, Thomas Reimeier, Gastgeber und Gäste am Sprungfelsen
unten: Blick in das Naturerlebnisbad

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