Biogasanlage in Helpup?

Biogasanlage in Helpup?

In Helpup wird bekannt, dass über die Errichtung einer Biogasanlage nachgedacht wird, die für die dort vorhandenen Nahwärmeinseln Strom und Wärme bereitstellen könnte und ein Sturm der Entrüstung führt dazu, dass die Stadtwerke ihren Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplan zunächst zurückziehen.

Was ist passiert

Der Einsatz Erneuerbarer Energien ist günstig für den Klimaschutz, verringert die Abhängigkeit von Rohstoffimporten zur Energiegewinnung und sichert Arbeitsplätze in Deutschland. Biogasanlagen sind deswegen für uns GRÜNE wichtige Erzeuger von Strom und Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen, die einen Anteil zur nötigen Energiewende beitragen können. Wir sind stolz darauf, dass unsere Stadtwerke sich dabei engagieren.

Wie alle Technologien haben sie natürlich auch Vor- und Nachteile, die einem Abwägungsprozess unterliegen. Die Vorteile dürften unbestritten sein: Nutzung von erneuerbaren, nachwachsenden und örtlich verfügbaren Rohstoffen, eine CO2-neutrale Energieerzeugung, höhere Ernergieeffizienz, durch dezentrale Energiegewinnung und -versorgung entfallen lange Zuleitungen. Auch die Verdienstmöglichkeiten heimischer Landwirte sehen wir hier durchaus positiv. Gleichzeitig würde die Handlungsfähigkeit unserer Stadtwerke gegenüber den großen Energieversorgern gestärkt. Die Leistung ist steuerbar und grundlastfähig, d. h. sie kann an den Bedarf angepasst werden. Das „Abfallprodukt“ Dünger kann eine bessere Qualität als Rohgülle haben.
Nachteile: mögliche Geruchsbelästigung, Monokulturen durch gezielten Anbau von Energiepflanzen (Mais), die Ausbringung des Endsubstrats muss gesichert sein, Anlieferverkehr im Bereich der Anlage. Auch städtebauliche Aspekte müssen Berücksichtigung finden. Bei der Betrachtung der Nachteile erscheint es uns Grünen, dass die in Helpup vor allem genannten Probleme: Geruchsbelästigung, Anlieferverkehr und Auswirkung aufs Stadtbild mit gutem Willem lösbar sind!

Es geht nicht an, über Klimaschutz nur zu lamentieren und bei eigener Betroffenheit nur Ablehnung zu äußern. In einem demokratischen Entscheidungsprozess – und eben nicht nach Stammtischmanier – nach tragfähigen Lösungen zu suchen, stünde Politikern, Bürgern und Verwaltung gut an. Das kann noch gelingen!

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