Gesundheitsministerin Barbara Steffens zu Gast in Oerlinghausen

„Selbstbestimmt Leben im Alter“ war das Thema der Grünen Veranstaltung am 09. Mai, bei der als Hauptrednerin Barbara Steffens, NRW-Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter geladen war. Viele Menschen wollen auch im Alter möglichst selbständig zu Hause leben oder eine gemeinschaftliche Wohnform in Anspruch nehmen, ohne auf eine gesicherte Pflege oder Unterstützung verzichten zu müssen. Wie ein selbstbestimmtes Leben im Alter und eine altersgerechte Stadtteilentwicklung aussehen kann, erläuterten Ministerin Barbara Steffens und Harald Wölter, Vorstandsmitglied des Vereins Ambulante Dienste Münster e.V.


(von links: Harald Wölter, Ministerin Barbara Steffens, MdL Manuela Grochowiak-Schmieding, Thomas Reimeier)

Es ist wichtig Strukturen zu schaffen, die es ermöglichen, so lange wie möglich geistig und körperlich fit zu bleiben. Dazu gehören einfache Dinge, wie der gelebte Alltag, vielfältige soziale Kontakte und eine Aufgabe zu haben. Soziale Treffpunkte in Stadtteilen, Straßenzügen oder Häuserzeilen bieten den Bewohnern die Möglichkeit dort selbständig verschiedenste Projekte anzubieten, wie z.B. – singen, kochen, turnen, klönen. An solch einem „Quartierstützpunkt“ können dann auch Beratungsangebote stattfinden. Wird im Stadtteil vor allem in Mehrfamilienhäusern gewohnt, so ist es wichtig die Wohnungsgesellschaft mit ins Boot zu holen.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Rolle der Kommune, die alle Partner (immer wieder) an einen Tisch bringt und den Prozeß der Stadtteilentwicklung koordinierend begleitet.

Manuela Grochowiak-Schmieding, Oerlinghauser Landtagsabgeordnete, schlug die Brücke zur Oerlinghauser Situation. Sie wies darauf hin, dass es in der Kernstadt Seniorenheimplätze sowie altersgerechten Wohnraum gibt. Menschen aus den anderen Stadtteilen, die dort auch gern wohnen bleiben möchten, bietet sich momentan jedoch keine solche Möglichkeit. Hier gilt es die Stadtteile in kleinem Rahmen entsprechend weiterzuentwickeln. Ungünstig ist es auch, dass der nächste vorhandene Pflegestützpunkt sich in Detmold befindet. Die Erreichbarkeit stellt nicht nur für die ältere Generation ein Problem dar.

In der anschließenden lebhaften Diskussion mit den Referenten zeigten die Zuhörer bestehende Probleme auf, gaben Ministerin Steffens aber auch gute Ideen mit auf den Weg.

Letztlich waren sich alle darin einig, dass es für einen gelungenen altersgerechten Stadtteil notwendig ist, dass die Intention hierzu aus der Bevölkerung heraus kommen muss. Eine Bestimmung von oben herab führt nicht zum Ziel. Und – auch das ist wichtig – mit der Beteiligung und mit der Entscheidung für ein selbstbestimmtes Wohnen muss jeder Einzelne früh genug beginnen. Ist der Pflegefall bereits eingetroffen, kann man nur noch wenig ausrichten.

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