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Die Chance für Oerlinghausen
Manuela Grochowiak-Schmieding als Bürgermeisterin

Oerlinghausen hat eine niedrige Pro-Kopf-Verschuldung und verzichtet weitgehend auf eine Kreditaufnahme. Soll und kann das in Zukunft so bleiben?
Eine niedrige Verschuldung ist immer erstrebenswert. Die Auswirkungen der Finanzkrise wird aber auch Oerlinghausen treffen, sodass wir insgesamt mit niedrigeren Einnahmen zu rechnen haben. Unverzichtbare Investitionen in Infrastruktur, Bildung usw. werden in den kommenden Jahren ohne Kreditaufnahme wahrscheinlich nicht möglich sein. Grundsätzlich müssen entsprechende Entscheidungen besonnen gefasst werden und auch für die belasteten künftigen Generationen nachvollziehbar sein.

Wie stehen Sie zum Bürgerbegehren bezüglich der Verwendung der Konjunkturpaketmittel?
Schulen haben die Aufgabe Bildung zu vermitteln, dies können sie nur dann, wenn sie ordentlich und bedarfsgerecht ausgestattet sind. Bildung ist Teil der Basis für ein selbstbestimmtes Leben. Schulsanierung hat Vorrang! Das Hallenbad sollte im Rahmen einer Komplettüberplanung des Kopphofkomplexes im Sinne von „Sport- und Begegnungszentrum“, wie von mir bereits vor zwei Jahren vorgeschlagen, behandelt werden. Unaufschiebbare Sanierungsmaßnahmen müssen zeitnah durchgeführt werden. Ganzjähriges Schwimmen in Oerlinghausen ist mir ein wichtiges Anliegen.

Wie sehen Sie die Zukunft der Fröbelschule und des Teilstandortes Südstadt der Verbundschule Lipperreihe?
Nach der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen dürfen Kinder nicht mehr, egal aus welchem Grund, in sog. Förderschulen aussortiert werden. Ich befürworte die schrittweise Entwicklung der Fröbelschule zum Kompetenzzentrum, wobei sich die Arbeit der dortigen Fachpädagogen immer mehr in die Regelschule verlagern wird.
Ich bin für den Erhalt der drei Grundschulstandorte, also auch für den Teilstandort Südstadt. So erhalten wir vielen Kindern die wohnortnahe Grundschule, sparen Fahrkosten und die Finanzierung eines Anbaus in Lipperreihe.

Stichwort Überalterung: Was muss getan werden, damit Oerlinghausen für junge Familien interessanter wird?
1)Aufbau einer Kinderbetreuungsstruktur welche die unterschiedlichen Bedürfnisse junger Familien in den Vordergrund stellt. Dazu gehören gute Kitas mit ausreichend Plätzen für Kinder von 0 – 6 Jahren und Öffnungszeiten die an übliche Arbeitszeiten angepasst sind, wie auch ein Not-Betreuungsservice bei Erkrankung eines Kindes.
2) Modernisierung unserer Schullandschaft. Die leistungsstarke Schule motiviert, sie fordert und fördert mit Augenmaß, dort lernen starke und schwache Schülerinnen und Schüler gemeinsam und können voneinander profitieren. Inklusion an Stelle von Integration – will die SchülerInnen nicht den Bedingungen der Schule anpassen, sondern die Schule an den Bedürfnissen der SchülerInnen ausrichten. Die moderne Schule hat ein multiprofessionelles Kollegium.
3) Mit einer städtischen „Aufbau-Prämie“ sollen vorhandene Fördermöglichkeiten in Altbausanierung ergänzt werden und damit besonders junge Familien angesprochen werden.
4) Professionelles Stadtmarketing für Erhalt und Weiterentwicklung der vielfältigen Freizeitangebote in Sport und Kultur, Optimierung der Spielplatzlandschaft.

Werden Sie sich dafür einsetzen, dass der motorbetriebene Flugsport am Segelflugplatz minimiert wird?
Der Beschluss des Rates auf Basis eines Grünen Antrages muss umgesetzt werden: Kein Motorflug an geschützten Feiertagen und täglich zu genau definierten Ruhezeiten. Sonderveranstaltungen in begrenzter Anzahl sind davon auszunehmen. Darüber hinaus muss ein Weg gefunden werden (z.B. Verhandlungen mit FGÖ und Regierungspräsident), dass die motorisierten Flugbewegungen insgesamt nicht mehr werden.

Worin sehen Sie Möglichkeiten zur Stärkung des Einzelhandels und Belebung der Innenstadt?
Der Aufbau eines professionellen Stadtmarketings ist überfällig. Gemeinsam mit den Gewerbetreibenden müssten Verbraucherwünsche ausgelotet werden, um so zielorientiert Gewerbeansiedlung zu forcieren. Auf jeden Fall brauchen wir eine Straßenverschönerung und „Räume“ die zum Verweilen und Flanieren einladen (Sitzbänke, Spielzone, Ausstellungsfläche für Kunstobjekte), sowie eine echte Verkehrsberuhigung der Hauptstraße – zunächst probeweise sonntags autofrei. Mindestens an zwei Stellen muss der barrierefreie Zugang über die Tweten gewährleistet sein.

Wie stellen sie Sich die weitere städtebauliche Entwicklung in Helpup vor?
Die Bahnhofstraße als Wohn-, Einkaufsstraße und Schulweg muss sicherer und lebenswerter werden. Gegenmaßnahmen sind Fahrradwege auf der Straße, Parkbuchten, Straßenbegleitgrün, Zebrastreifen, Nachtfahrverbot für LKW.
Die Komplettüberplanung des Kopphofkomplexes mit dem Ziel eines „Sport- und Begegnungszentrums“ für den Stadtteil hätte nicht nur den Effekt einer Aufwertung dieses Viertels, sondern böte Zukunftsperspektiven für Generationenarbeit, Sportstätten und Feuerwehr. Die Förderung von Altbausanierung steht vor Neuausweisung von Baugebieten.

Was muss in Lipperreihe getan werden?
Die Infrastruktur muss gesichert und gestärkt werden, z.B. durch die aktive Moderation der Verwaltung mit den Beteiligten, zur Entwicklung eines Konzeptes für den Stadtteilkern.
Der AWO-Container muss durch ein festes Gebäude als Mehrgenerationenhaus ersetzt werden.

Ist die Förderung der Kultur eine öffentliche Aufgabe?
Ja, es ist eine öffentliche Aufgabe, weil sie den Menschen direkt vor Ort dient. Bei gutem Stadtmarketing werden Touristen angesprochen, die auch für die Gewerbetreibenden wichtig sind.
Kultur als Bildungsfaktor muss durch die öffentliche Hand gefördert werden, um der breiten Öffentlichkeit und insbesondere den Schulen die Teilhabe zu ermöglichen.

Muss die Oerlinghauser Politik ihre Entscheidungsprozesse besser vermitteln?
Ich möchte, dass sich mehr Oerlinghauser/-innen aktiv in das politische Geschehen einmischen und auch an politischen Sitzungen aktiv teilnehmen können. Dafür müssen die Sitzungen offener und interessanter werden. Entscheidungsprozesse müssen für die Menschen verständlich dargestellt werden. Einrichtung des Ratsinformationssystems und Bürgerfragestunden dienen der Transparenz.

 

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linghausen.de oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

[Standpunkt zu Natur- und Umweltschutz]

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