Artenschutz. Waldschutz. Klimaschutz.

Wir geben Acht auf eine Stadt…

  • … in der sich auch Insekten an blühenden Gräsern, Bäumen und Blumen erfreuen.
  • … die dem Naturwald eine Chance gibt.
  • … die auf Grünes Bauen aufbaut.

Grünes Stadtbild gestalten = Natur erhalten

Das Artensterben ist längst eine ähnliche Bedrohung wie die Erderhitzung. Schlimmer noch – es ist nicht umkehrbar. Strukturelle Ursachen wie z.B. eine verfehlte Landwirtschaftspolitik können wir vor Ort wenig beeinflussen.

Was möglich ist, müssen wir aber vor Ort gestalten. Wir fordern daher eine Blüh-Offensive: Öffentliche Blüh- oder Streuobstwiesen, Verzicht auf Pflanzengifte, dafür Baumschutzmaßnahmen, Ausgleichsmaßnahmen für Flächenverbrauch, Begrenzung der weiteren Versiegelung, allgemeingültige Regelungen per Satzung, ergänzt um Förderprogramme – man muss es nur wollen. Und auch hier gilt wieder: der Dialog mit den Bürger:innen ist wichtig!

Auch lohnt es sich, über unkonventionelle Wege nachzudenken, die in anderen Städten schon gut funktionieren: Die „Essbare Stadt“ hat ebenso wie das „urban gardening“ zum Inhalt, auf städtischen Grünflächen Obst, Gemüse und Blumen anzupflanzen. Der besondere Pfiff daran ist, die angepflanzten grünen Erzeugnisse den Bürger:Innen zum Pflücken frei und kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Mit einer lebendigen Gestaltung der städtischen Grünflächen kann das Stadtbild verbessert werden. Die Projekte „Essbare Stadt“, „blühende Landschaften“, das Programm „offene Gärten“, Maßnahmen zum Baumschutz und die Arbeit der Agenda-Gruppen sind Bausteine dazu.

Den Wald retten

Unsere Wälder in Oerlinghausen sind vom Waldsterben betroffen. Hitze, Dürren und der zunehmende Befall durch den Borkenkäfer haben viele Waldflächen schon jetzt geschwächt oder gar zum Absterben gebracht. Der fortschreitende Klimawandel und die zunehmenden extremen Temperaturen machen eine Aufforstung des Waldes schwierig. Wir fordern deshalb, für den städtischen Waldbesitz in Kooperation mit Forstbehörden, anderen Fachleuten und den privaten Waldbesitzern ein langfristig angelegtes Projekt „Gesunde Bäume und Naturwald-Flächen“ anzugehen.

Maßnahmen für mehr Klimaschutz und zum Waldschutz gehen eine Wechselwirkung ein. Idealerweise verstärken sie sich gegenseitig. Wald gehört zu Oerlinghausen. Die Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden sowie bürgerliches Engagement sind hierfür wichtig.

Lichtverschmutzung reduzieren

Insekten und andere Tiere werden zunehmend durch zu viel nächtliche Beleuchtung beeinträchtigt. Wir setzen uns daher dafür ein, nächtliche Beleuchtung nur dort einzusetzen, wo sie erforderlich ist und dafür nur insektenfreundliche Lichttechnik einzusetzen. Wir möchten eine öffentliche Diskussion darüber führen, wie wir gemeinsam die zunehmende Lichtverschmutzung reduzieren können.

Klimaschutz und Grünes Bauen

Beim nachhaltigen Bauen muss der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet werden. Für die gesamte Planung ist auf ökologische Aspekte, die richtige Materialwahl, aber auch auf ökonomische Aspekte wie Betriebskosten zu achten. Minimierung des Energieverbrauches, Materialien, Technik, aber auch der Erhalt von Grünflächen stehen für Grünes Bauen.

Wichtig ist: Grünes Bauen von Anfang an! Nachträgliches Reparieren ist meistens viel aufwändiger und vor allem teurer. Darum muss gute Stadtplanung hier ansetzen und darum ist es uns wichtig, dass das neue große Baugebiet in Helpup „Westlich des Siekbachs“ von Anfang an sorgfältig geplant wird. Wir streben an, im gesamten Planungsgebiet ein hohes Klimaschutzniveau und soziale Aspekte des Wohnens modellhaft miteinander in Einklang zu bringen.

Wir setzen uns bei neuen Baugebieten für folgende Ziele ein:

  • frühestmögliche Beteiligung der Bürger:innen
  • rechtzeitige Anpassung der örtlichen Infrastruktur
  • ein Fuß- und Radwegenetz, das die Durchquerung der Siedlung ermöglicht
  • Zukunftsfähige Energie- und Wärmeversorgung auf hohem Klimaschutzniveau mit unseren Stadtwerken
  • Wohnstraßen im gesamten Neubaugebiet
  • Gestaltungsplan für Grünzüge, Gemeinschaftsflächen und private Gärten, der Artenvielfalt fördert
  • Soziale Aspekte des Wohnens berücksichtigen

Auch fordern wir, dass in Förderprogrammen Klimaschutz und soziale Aspekte wichtige Kriterien sind.

Anpassung an den Klimawandel

Wir haben beim Klimaschutz schon viel Zeit verloren. Deshalb werden weitere Symptome des Klimawandels, z. B. verstärkte Wetteranomalien wie Trockenheit, Hitzewellen, Stürme und Überschwemmungen, unvermeidbar sein. Wir sind daher gut beraten, Strategien zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln. Dazu gehören auch ein Wassermanagement für Dürrephasen oder Aspekte der Stadtplanung, wie z.B. die Gestaltung öffentlicher Grünflächen und von Frisch- und Kaltluftschneisen.