Nachhaltigkeit und Energiewende

Wir geben Acht auf eine Stadt…

  • …in der Nachhaltigkeit alle Facetten des Lebens umfasst – von der Energiewende über die Mobilität bis hin zum gemeinschaftlichen Leben und sozialer Gerechtigkeit.
  • …die den Klimanotstand nicht nur ausruft, sondern ihn auch bei allen Entscheidungen berücksichtigt.
  • …in der wir für den Erhalt einer gemeinsamen Zukunft städtische Betriebe sowie die Stadtverwaltung bis 2035 klimaneutral gestalten.
  • …die mit ihren Stadtwerken – unserem Unternehmen – preisgünstige und nachhaltige Energiedienstleistungen erbringt und zukunftsweisend die Energiewende angeht.

Die Zeit drängt

Viele sehen Klimaschutz als eine der wichtigsten Aufgaben des 21. Jahrhunderts. Das ist nicht falsch – und leider doch nur ein Teil der Wahrheit. Es geht um mehr: Erderhitzung, Artensterben, Zerstörung der Böden, Wasserknappheit – die Liste ließe sich fortsetzen. Darum fühlen wir uns dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet, nicht zuletzt durch den Beitritt der Stadt Oerlinghausen zur „Lokalen Agenda 21“ und dem Ausruf des Klimanotstandes. Nachhaltigkeit bedeutet für uns, dass wir mit unseren Ressourcen so umgehen, dass nachfolgende Generationen nicht in ihren Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt werden. Nachhaltigkeit beschränkt sich für uns nicht auf den ökologischen Aspekt, sondern umfasst gleichberechtigt auch Soziales und Ökonomie. Doch das wird kein Selbstläufer. Wir müssen noch einiges dafür tun und wollen das Prinzip der Nachhaltigkeit in der Oerlinghauser Kommunalpolitik noch stärker verankern.

Klimanotstand erfordert die Energiewende

Zum Erreichen des Pariser Klimaschutzabkommens und des Ziels, die Erderwärmung auf nur 1,5 °C zu begrenzen, ist ein gesamtgesellschaftlicher Ansatz erforderlich. Nach dem Ansatz Global denken, lokal handeln machen wir uns in Oerlinghausen stark für eine generationengerechte Politik: der Oerlinghauser Stadtrat hat den Klimanotstand ausgerufen, jetzt muss auch danach gehandelt werden – und das geht nur mit einer ambitionierten Energiewende!

Seit 2012 hat Oerlinghausen ein Klimaschutzkonzept, dessen Umsetzung deutlich aktiver erfolgen muss. Wir müssen auf allen Ebenen auch über einen kulturellen Wertewandel miteinander reden. Für uns ist klar: Klimapolitik darf sich nicht auf die Stromerzeugung beschränken; die Bereiche Verkehr, Wärme, Wohnen und Landwirtschaft sind mindestens genauso wichtig.

Energiewende = Wirtschaftsfaktor

Von der Energiewende wird Deutschland wirtschaftlich profitieren. Wir wollen vor Ort unseren Beitrag dazu leisten. Energiespartechnologien und der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Oerlinghausen erzeugt auch lokale Wertschöpfung. Die Installation von modernen Heizungssystemen, Sanierungsmaßnahmen und Solaranlagen werden vom lokalen Handwerk übernommen. So werden mit grünen Ideen schwarze Zahlen geschrieben – die Energiewende ist lokale Wirtschaftsförderung! Auch deshalb fordern wir, die städtischen Betriebe sowie die Stadtverwaltung bis 2035 klimaneutral aufzustellen.

Das in der Südstadt begonnene Projekt Klimaschutz-Quartier (energetisches Sanierungskonzept) muss wieder aktiver vorangetrieben und eine Umsetzung unter Ausschöpfung von Fördermitteln von Bund und Land mit allen der Stadt möglichen Mitteln unterstützt werden.

Für das in Helpup geplante Baugebiet „Westlich des Siekbachs“ streben wir an, im gesamten Planungsgebiet ein hohes Klimaschutzniveau und soziale Aspekte des Wohnens modellhaft miteinander in Einklang zu bringen.

100 % Erneuerbare Energien – im Strombereich bis 2030, bei Wärmeenergie bis 2035 – bleibt unser Ziel, welches schrittweise, aber endlich mal zielstrebig, verfolgt werden muss. Wir wollen eine Photovoltaik-Offensive: PV-Anlagen auf den Dächern öffentlicher Gebäude müssen eine Selbstverständlichkeit werden. Gleichzeitig sollen die Oerlinghauser Stadtwerke als Kooperationspartner PV-Anlagen auf Privatdächern aktiv unterstützen.

Ein Großteil der klimaschädlichen Substanzen entsteht durch das Heizen von Gebäuden. Es braucht daher auch in diesem Bereich Alternativen zu fossilen Energieträgern. Der in Oerlinghausen eingeschlagene Weg mit dem Ausbau der Kraft-Wärme- Kopplung ist um eine Strategie zur Nutzung regenerativer Energieträger zu ergänzen. Dafür kommen – ähnlich wie vor 20 Jahren mit Holzhackschnitzeln – auch innovative Pilotanlagen in Frage.

Energiewende wird ein Oerlinghauser Markenzeichen!

Die Oerlinghauser Stadtwerke als städtisches Unternehmen haben bisher energiepolitisch vieles bewegt. Um wieder innovativer zu werden, benötigt die Geschäftsführung die ausdrückliche politische Unterstützung! Es sind für alle zukünftigen Projekte ausschließlich klimaneutrale Energieträger wie z.B. Sonne, Wind und Biogas einzusetzen. Ebenso ist bei allen Investitionen in neue Anlagen zur Energieerzeugung eine Bürger:innenbeteiligung einzuplanen, z. B. in Form von Bürgersolargenossenschaften. Grundsätzliche energiepolitische Debatten sind öffentlich zu führen!

Stadt, Stadtwerke, Marketingverein und die Bürgerschaft können dann gemeinsam die Energiewende zum Oerlinghauser Markenzeichen werden lassen – so entwickeln wir ein klares Leitbild für die Zukunft!