Hauptstrasse: Verschlimmbesserung für 150.000 Euro ?!

Hauptstrasse: Verschlimmbesserung für 150.000 Euro ?!

Gehstreifen mit ebenen Pflastersteinen auf beiden Seiten der Hauptstrasse anzulegen, würde nach Ermittlungen der Oerlinghauser Bauverwaltung etwa 150.000 Euro kosten. Dadurch blieben wesentliche Probleme in der Hauptstrasse ungelöst – und im schlimmsten Fall würden neue Probleme geschaffen. Deshalb – und auch angesichts der hohen Investitionskosten – plädieren die Oerlinghauser Grünen dafür, zunächst von Fachleuten eine Planung erstellen zu lassen, die die unterschiedlichen Nutzungsbedürfnisse in der Hauptstrasse aufeinander abstimmt. Das wurde von den anderen Fraktionen leider abgelehnt.

Ohne Frage: das jetzige Straßenpflaster in der Hauptstrasse ist optisch sehr ansprechend, aber nur bedingt fußgängerfreundlich. Durch das neue Seniorenwohnheim auf dem ehemaligen „Kochsiekgelände“ kann sich dieses Problem noch verschärfen.

Es sind aber große Zweifel angebracht, ob die bisher von SPD, CDU, FDP und FWG favorisierte Variante „Fußgängerstreifen entlang der gesamten Hauptstrasse“ wirklich eine gute Lösung darstellt.

Es werden damit andere Probleme in der Hauptstrasse nicht nur nicht gelöst, sondern womöglich noch verschärft:

•  der Charakter einer „Mischfläche“ würde zerstört – mit der Folge, dass die Fahrgeschwindigkeit des Autoverkehrs, die zwischen Stadthotel und Kirche schon jetzt zu hoch ist, sich noch weiter erhöhen würde – zu Lasten der Fußgänger

•  das jetzige Pflaster ist auch für Radfahrer eher unbequem, die würden dann auch auf die ebenen Seitenstreifen ausweichen – ebenfalls zu Lasten der Fußgänger

•  Möglichkeiten des Kurzzeit-Parkens für Kunden der anliegenden Geschäfte würden – vor allem im Bereich zwischen Stadthotel und Kirche – erheblich eingeschränkt

Die Grüne-Ratsfraktion hatte daher im zuständigen Stadtentwicklungs-Ausschuss einen Antrag eingebracht, wonach die Verwaltung beauftragt werden sollte,

„….. unter Hinzuziehung externen Sachverstandes einen Konzept-Entwurf zur Gestaltung der Hauptstrasse zu erarbeiten, der die unterschiedlichen Zielvorgaben berücksichtigt und möglichst gemeinsam erfüllt:

•  Erhalt der „Mischfläche“; dabei Berücksichtigung der Belange von Fußgängern und Radfahrern

•  Gute fußläufige Benutzung auch für ältere Personen, Gehbehinderte etc. gewährleisten

•  Autoverkehr zum Erreichen und Beliefern von Geschäften muss möglich bleiben

•  Haltemöglichkeiten für Kurzzeit-Parken schaffen

•  Begrenzung der Geschwindigkeit durch bauliche und/oder optische Maßnahmen

•  Möglichst Heraushalten des ausschließlichen „Durchfahrverkehrs“

•  Durchfahrt für den Stadtbus gewährleisten“

Bevor 150.000 Euro investiert werden, halten wir es für angebracht, vorab eine durchdachte Planung zu erstellen, die wirklich alle Aspekte berücksichtigt.

Leider haben sich die anderen Fraktionen dieser Sichtweise bisher nicht angeschlossen. So wurde die Chance vertan, sich im Interesse eines ausgewogenen „Gesamtpakets“ gemeinsam sachkundig zu machen.

Schade, das kann teuer werden…..

Artikel kommentieren