Kommunalwahlprogramm 2009Oerlinghausen kann mehr …

Kommunalwahlprogramm 2009

Oerlinghausen kann mehr …

… Mobilität für alle gestalten!

Mobilität ist eine Bereicherung für uns alle. Damit das so bleiben kann, sind Änderungen erforderlich – ob uns das passt oder nicht. Unsere derzeitige Mobilität funktioniert fast vollständig durch den Einsatz von Erdöl – einem Rohstoff, der immer knapper und teurer werden wird. Wir sollten das Öl verlassen, bevor das Öl uns verlässt. Das kann nicht von heute auf morgen geschehen, aber wir müssen jetzt aktiv werden! Auch hier vor Ort, denn: Viele Entwicklungen werden auf Bundes- und Europaebene beginnen müssen – doch die Umsetzung geschieht „vor Ort“ oder gar nicht. Wir wollen Bewährtes ausbauen und verbessern; das gilt vor allem für einen attraktiven ÖPNV. Wir wollen uns aber auch an Neues wagen: je eher wir uns um die Dinge kümmern, um so größer wird unser Nutzen sein. Und: wir wollen den Straßenverkehr verträglicher machen – mit mehr Rücksicht auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer:Fußgänger, Radfahrer, Kinder, ältere Leute.

Dafür setzen wir uns ein:

Tempo 30 durchsetzen – wir fordern: „’runter vom Gas!“
Ein Dauer-Thema in Oerlinghausen: Tempo-30-Zonen werden missachtet. Wir wollen dem mit einem Maßnahmebündelaus Hilfestellung (z.B. Straßen-Piktogramme), verstärkten Geschwindigkeitsmessungen und ggf. auch baulichen Maßnahmen zu deutlicheren Geschwindigkeitsreduzierungen entgegenwirken. Die Sicherheit der schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen hat innerorts für uns absoluten Vorrang!

Verbesserung des ÖPNV-angebots
Ein verbesserter ÖPNV ist ein Rückgrat zukunftsfähiger Mobilität. In Oerlinghausen besteht Handlungsbedarf vor allem abends und an den Wochenenden. Wir wollen Anschluss an den Nachtbus sowie das Stadtbus-Systemausbauen bzw. sinnvolle Ergänzungen prüfen (Anruffahrzeuge, Bürgerbus, ÖPNV-Anbindung Hallenbad)– es ist Zeit für einen „Schub nach vorne“!

Auch ohne eigenes Auto mit dem Auto mobil sein
Das Auto wird auch zukünftig ein Eckpfeiler unserer Mobilität bleiben – es muss aber nicht immer das eigene Auto sein, in welchem wir alleine sitzen: Car-Sharing und Pendlernetze können sinnvolle Alternativen sein. Wir wollen, dass die Stadt(-werke) diese durch Serviceangebote unterstützt (Informationsbörse; Car-Sharing- Parkplätze).

„Fahrradfreundliche Stadt“ und mehr Raum für Fußgänger
Fußgänger und Radfahrer sind die menschenverträglichsten und zugleich am meisten benachteiligten Verkehrsteilnehmer.Hier ist es an der Zeit, die Gleichberechtigung zum motorisierten Verkehr herzustellen. Viele Städte in NRW und auch der Kreis Lippe erfüllen die Kriterien „Fahrradfreundliche Stadt“ – Oerlinghausen bisher nicht. Entsprechend schlecht ist die Fahrradinfrastruktur hier vor Ort – das muss sich ändern!

Hauptstraße: „Sonntags Autofrei“!
Die Oerlinghauser Hauptstraße wird aufgrund der Lage am Tönsberg nie ein Parkplatzangebot vorhalten können, das allen Bequemlichkeitsansprüchen gerecht wird. Dem unbefriedigenden „nicht Fisch, nicht Fleisch“ wollen wir mit einer Diskussion aller Beteiligten über eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität und Attraktivitätssteigerungbegegnen: „Autofrei“ in der Hauptstrasse – zunächst sonntags.

„Shared-Space“ – Straßenraum langfristig neu gestalten
Es ist Zeit für eine schrittweise, intelligente Neuordnung des öffentlichen Verkehrsraumes: es geht um dessen gemeinsame Nutzung durch alle VerkehrsteilnehmerInnen, ein verantwortungsvolles Miteinander. Das bedeutetu.a. die möglichst komplette Abschaffung von Ampeln und Verkehrsschildern sowie die Aufhebung der Trennung von Straßen-, Fuß- und Radwegen. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen: das geht! Auch aufgrund der demografischen Entwicklung ein Thema, das Aufmerksamkeit verdient: so wird Oerlinghausen attraktiver für ältere MitbürgerInnen und für junge Familien mit Kindern!

Elektromobilität als Geschäftsfeld der Stadtwerke
Ob Elektroautos oder Elektrobikes: der Elektromobilität – sofern sie aus Erneuerbaren Energien stammt – gehört die Zukunft. Hier könnte sich ein Geschäftsfeld der Stadtwerke eröffnen.

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