Wärmewende in Oerlinghausen

Michael Makosch und Michael Benneker (Stadtwerke Oerlinghausen), Robin Wagener MdB und Nik Riesmeier (OV Oerlinghausen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Rund 30 Bürger:innen nahmen an dem Infoabend der Oerlinghauser GRÜNEN in der Kernstadt teil und brachten viele Fragen mit. Die Herausforderungen der Wärmewende sind komplex für private Haushalte, Verwaltung und auch für kommunale Wärmeversorger.

Robin Wagener, lippischer GRÜNER Bundestagsabgeordneter, und Michael Benneker, Geschäftsführer der Stadtwerke Oerlinghausen, informierten über das jüngst beschlossene Gebäudeenergiegesetz (GEG) sowie über die Pläne der Stadtwerke.

Kernstück der Wärmewende – so Robin Wagener – ist die kommunale Wärmeplanung, die für Städte und Gemeinden unter 100.000 Einwohner:innen bis zum 30.06.2028 aufgestellt sein muss. Kommunen entwickeln mit dem kommunalen Wärmeplan ihren Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Er dient als strategische Grundlage, um konkrete Entwicklungswege zu finden und die Kommune in puncto Wärmeversorgung zukunftsfähig zu machen. Wichtig dafür sind Verknüpfungen aller Akteure vor Ort – Verwaltung, Stadtwerke, Handwerksbetriebe und Bürger:innen. Auf Basis des Antrages der GRÜNEN Oerlinghausen hat sich die Verwaltung bereits für Fördermittel für eine Wärmeplanung eingesetzt.

Michael Benneker berichtete weiter über die energiepolitischen Vorgaben für kommunale Wärmeversorger. Er rechnet mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 120 Millionen Euro für die Stadtwerke Oerlinghausen, um ab 2045 klimaneutral zu sein. Das Interesse an Fernwärme ist heute aufgrund steigender Preise der fossilen Brennstoffe und dem neuen GEG deutlich gestiegen. Michael Benneker weist auf die prognostizierten Kostensteigerungen bei Gas und Erdöl hin und macht klar, dass ein jetziger Einbau neuer Gas- und Ölheizungen später wirtschaftlich unrentabel sein wird.

Oerlinghausen verfügt seit über 50 Jahren über ein Fernwärmenetz, dass stetig weiter ausgebaut wird. Beispielsweise wurden zwischen 2018 und 2022 ca. 3.500 Meter Fernwärmeleitung verlegt. Die Stadtwerke versteht sich als Partner in der Wärmewende und suchen gemeinsam im Dialog mit den Bürger:innen Lösungen. Momentan fragt sie das Interesse an Fernwärme im Stadtgebiet ab und hat dafür ein Formular auf ihrer Homepage eingerichtet. Je mehr Haushalte sich nachbarschaftlich für Fernwärme zusammenschließen, umso wirtschaftlicher für die Stadtwerke und damit umso wahrscheinlicher für die Bürger:innen wird der Anschluss an das Wärmenetz. Trotzdem wird es nicht möglich sein, allen Bürger:innen einen Fernwärmeanschluss anzubieten. Eine Alternative sind Inselanlagen – kleine Anlagen, die mehrere Haushalte dezentral mit Energie versorgen. Auch diese Möglichkeit prüfen die Stadtwerke.

Robin Wagener MdB unterstrich die Bedeutung des Austausches: „Es ist wichtig, dass die Bürger:innen in unserer Region an Entscheidungsprozessen beteiligt sind. Nur so können wir gemeinsam nachhaltige Lösungsansätze entwickeln.“

Der Ortsverband Oerlinghausen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat insgesamt drei Infoabende im Stadtgebiet – in Lipperreihe, Kernstadt und Helpup – organisiert.

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