Bürger-Sonnendächer – bald auch in Oerlinghausen?!

„Das heute schon technisch nutzbare Potential der Sonnenenergie reicht aus, um den Weltenergie-Bedarf 4mal zu decken – wir müssen es nur nutzen!“ Kerstin Haarmann, Rechtsanwältin und Expertin für Bürger-Solaranlagen, warb in ihrem Vortrag eindringlich für die Nutzung der Fotovoltaik – auch um unabhängiger von Öl- und Gaslieferungen zu werden. Eine Möglichkeit dafür bieten „Bürger-Solaranlagen“: nicht anonyme Investoren oder „der Zahnarzt aus München“, sondern Bürgerinnen und Bürger aus der eigenen Stadt betreiben gemeinsam Fotovoltaikanlagen. Die Stadt oder andere Eigentümer großer Dächer stellen die dafür erforderlichen Dachflächen zur Verfügung.

Auf einer Informationsveranstaltung der Oerlinghauser Grünen im Bürgerhaus stellten Kerstin Haarmann sowie Frank Meier, Geschäftsführer der „Ersten Hiddenhauser Bürger-Solaranlage“, ihre Projekte vor und informierten umfassend über die Rahmenbedingungen zur Errichtung derartiger Anlagen.
Das Ergebnis ist eindeutig: Bürger-Solaranlagen können ökologisch und ökonomisch erfolgreich sein! Das liegt nicht zuletzt an der Einspeisevergütung nach dem „Erneuerbare Energien-Gesetz“ (EEG). „Wir erreichen in Hiddenhausen eine Rendite von etwa 6 Prozent – man wird damit nicht reich, aber es lohnt sich“, berichtete Frank Meier. Bis es soweit ist, sind allerdings einige Vorarbeiten zu erledigen.
So gilt es zunächst, einen geeigneten Anlagenstandort zu finden. „Das Dach muss richtig ausgerichtet sein – am besten nach Süden. Und die Statik muss stimmen“, nannte Meier zwei der wichtigsten Voraussetzungen. Kerstin Haarmann führte eine ausreichende Anzahl von Investoren und eine geeignete Rechtsform als weitere Erfolgsfaktoren an. Und: je umfangreicher das eigene Engagement ausfällt, umso günstiger ist das für das Betriebsergebnis. „Das bedeutet zu Beginn schon einiges an Arbeit – aber es macht auch richtig Spaß!“ Diese Aussage Meiers konnte niemand der Anwesenden anzweifeln, so lebendig und informativ waren die Vorträge beider Referenten. In Hiddenhausen haben sich insgesamt 43 Personen zusammengefunden; verschiedenste Berufe und alle Altersgruppen sind vertreten.

„Vielleicht entsteht eines Tages auch in Oerlinghausen eine Bürger-Solaranlage – wir möchten mit dieser Veranstaltung mögliche Akteure zusammenbringen“, machte Thomas Reimeier die Absicht der Oerlinghauser Grünen deutlich. Erste Interessierte trugen sich in bereitliegende Listen ein.
Abschließend wurden die Gewinnerinnen und Gewinner des „Grünen Energie-Rätsels“ ermittelt. Den Hauptgewinn erzielte Renate Zimmermann: einen Anteilsschein an einer Bürger-Solaranlage. Vielleicht ein erster Schritt für eine Bürger-Solaranlage in Oerlinghausen.

Auf dem Foto von links nach rechts: Renate Zimmermann (Preisgewinnerin), Manfred Sussiek (Preisgewinner), Frank Meier (BSA Hiddenhausen), Thomas Reimeier (Grüne Oerlinghausen), Guido Altmann (BSA Hiddenhausen), Kerstin Haarmann (Rechtsanwältin, Padeborn), Hans-Jörg Gast (Baudezernent Stadt Oerlinghausen)

Artikel kommentieren