Klimaschutz ist Artenschutz – Aktion der Grünen auf dem Rathausplatz

„Klimaschutz ist Artenschutz“ – unter diesem Mottostand eine Aktion der Oerlinghauser Grünen am Pfingstsamstag auf dem Rathausplatz. Weltweit sterben täglich fast 150 Arten aus, ohne dass wir genau wissen, welche Folgen dies für das gesamte Ökosystem hat. In Deutschland sind fast 35 Prozent der Tierartenund 72 Prozent der Biotope gefährdet. Dabei ist die biologische Vielfalt von grundlegender Bedeutung für die Sicherheit der menschlichen Ernährung und die Deckung der Grundbedürfnisse des Menschen, sei es durch die Bereitstellung nachwachsender Rohstoffe oder ihre unverzichtbare Rolle bei der Luftreinhaltung, Bodenfruchtbarkeit oder Wasserversorgung.Verlust der biologischen Vielfaltist einerseits ein globales Problem, wie beim bekanntesten Beispiel, der Zerstörung der tropischen Regenwälder, wodurch große Mengen genetischen Potentials für immer verlorengehen. Außerdem trägt die Regenwaldzerstörung rund 20 Prozent zum jährlichen Ausstoß von Treibhausgasen bei – gleichzeitig wird durch den Verlust des Waldes in erheblichem Umfang die Möglichkeit vernichtet CO² zu binden. Klimawandel ist auch Ursache von Artensterben, weil wegen der Schnelligkeit der klimatischen Veränderungen die unterschiedlichen Arten in einem Ökosystem der Entwicklung nicht folgen können – bis hin zum völligen Zusammenbruch des Ökosystems. Aus diesen Gründen beschäftigt sich im Mai eine UN-Konferenzin Bonn mit dem Thema „Verlust der biologischen Vielfalt“ – einem der größten, bisher aber weitgehend unbeachteten Probleme weltweit.

Verlust an biologischer Vielfaltist gleichzeitig ein Problem „vor der eigenen Haustür“ – durch Zerstörung von Lebensräumen, Straßenbau, Gentechnik und Monokulturen in der Landwirtschaft, noch immer zunehmender Flächenversiegelung. Hier sind gravierende Änderungen auf vielen Politikfeldern unerlässlich. „Man gelangt auch aus dem Blickwinkel des Artenschutzes immer wieder zu urgrünen Forderungen, wie Ausbau der ökologischen Landwirtschaft oder eineranderen Verkehrspolitik“, stellten die Grünen Vertreter fest.

Genau so wichtig ist „Artenschutz im Kleinen“ – in Oerlinghausen beispielsweise der Erhalt und die Weiterentwicklung der „Sandgrube Hassler“, wo sich in einem Biotop aus zweiter Hand seltene Tier- und Pflanzenarten angesiedelt haben. „In diesem Punkt sind wir in Oerlinghausen auf einem guten Weg“, betonten Fraktionssprecherin Manuela Grochowiak-Schmieding und Ortsverbandssprecher Thomas Reimeier, die neben Ratsmitglied Ute Hansing-Held an der Aktion teilnahmen. Mit übergroßen Dominosteinen, auf denen gefährdete Artenabgebildet waren, verdeutlichten die Grünen den „Domino-Effekt“ eines weiterhin allzu sorglosen Umgangs mit dem Artenschwund. Unterstützung erhielten die Oerlinghauser von der nordrhein-westfälischen Landesebene der Grünen: Landesvorstandsmitglied Wibke Brems und Umweltreferent Harald Schwalbe hatten die Dominosteine mitgebracht, die auch schon bei einer vergleichbaren Aktion vor dem Berliner Reichstagsgebäude eindrucksvoll die Notwendigkeit zum Handeln deutlich gemacht hatten.
(Fotos: „Neue Westfälische“)

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