„Laufzeitverlängerung“ ist Volksverdummung! Auf zur Demo am 18.09. nach Berlin !

Schon der Begriff „Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken“ ist irreführend: in Wirklichkeit geht es darum, den Konsens aufzukündigen, der vor zehn Jahren zwischen rot-grüner Bundesregierung und Atomindustrie vereinbart worden war – und den letztere ständig unterlaufen hat. Ihr hält die schwarz-gelbe Bundesregierung nun die Steigbügel.

Dabei stellt selbst der von der Bundesregierung (!) einberufene „Sachverständigenrat für Umweltfragen“ in einem aktuellen Gutachten fest:
„Das Potential an regenerativen Energienquellen reicht aus, um den Strombedarf in Deutschland und Europa vollständig zu decken…….eine vollständige regenerative Stromversorgung für Deutschland im Jahr 2050 wäre auch ökonomisch vorteilhaft…..die Bedeutung von sogenannten Brückentechnologien wird überschätzt….weder eine Verlängerung der Laufzeit von Atomkraftwerken noch der Bau neuer Kohlekraftwerke sind notwendig…..eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken ist mit dem Übergang zur regenerativen Vollversorgung nicht vereinbar“.

Deutlicher geht’s nicht. Und auch das Umweltbundesamt kommt in einer aktuellen Studie zum gleichen Ergebnis. Doch das passt nicht ins Konzept der Atomlobby. So gab die Bundesregierung weitere Gutachten in Auftrag. Pikantes Detail: einige dieser Gutachter erhalten eine finanzielle Unterstützung der Atomkonzerne E.on und RWE (siehe www.spiegel.de). Nur mit Tricks und manipulierten Berechnungen gelingt es den Gutachtern, die „Laufzeitverlängerung“ schön zu rechnen, wie Energieexperten darlegen (siehe auch Germanwatch-Kurzanalyse).Obendrein wird die Öffentlichkeit bei der Berechnung der Laufzeiten hinters Licht geführt (siehe www.spiegel.de).
Ein perfides Spiel auf Kosten der Verbraucher, die dieses mit höheren Strompreisen bezahlen werden.Aber auch die kommunalen Stadtwerke gehören zu den Verlierern, insbesondere solch innovative Unternehmen wie die Stadtwerke Oerlinghausen (siehe Studie zur Laufzeitverlängerung)

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland will keine Atomkraft mehr. Das haben nicht zuletzt die kilometerlangen Proteste der Menschenkette zwischen Krümmel und Brunsbüttel sowie die große Beteiligung anderer Anti-Atom-Aktionen in diesem Jahr gezeigt.Dieser Widerstand zeigt Wirkung: Die Bundesregierung ist mit ihren Atomplänen in der Defensive und uneins. Sie spürt den Druck, der von einer neu erstarkten Anti-Atom-Bewegung ausgeht und von einer breiten Mehrheit in der Gesellschaft getragen wird. Sie will die Laufzeiten für Atomkraftwerke verlängern – und ein neues Atomgesetz möglicherweise noch im September im Bundestag vorlegen.Die Anti-Atom-Bewegung will am 18.09. in Berlin Merkel, Westerwelle und Co zeigen, dass der Ausstieg aus dem Atomausstieg keine Option ist. Ein breites Bündnis verschiedener Organisationen gemeinsam mit uns Grünen wird ab 13 Uhr in der Hauptstadt auf die Straße gehen und das Regierungsviertel umzingeln unter dem Motto „Atomkraft – Schluss jetzt!“. Die Bundesregierung soll den Protest genau zu jenem Zeitpunkt hautnah zu spüren bekommen, wenn sie das neue Atomgesetz in den Bundestag einbringen wird.

Darum: auf nach Berlin zur Großdemonstration am Samstag, 18. September 2010!
Infos zu Mitfahrgelegenheiten unter www.ausgestrahlt.de sowie telefonisch unter 1508063.

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