Stadtbücherei und Schulzentrumsbibliothek in Oerlinghausen

Der AKuSt und der Schulausschuss beschließen folgenden Antrag als Empfehlung an Hauptausschuss und Rat:

  1. Die Oerlinghauser Stadtbücherei bleibt als öffentliche Bücherei am Standort „Bürgerhaus“ erhalten. Die Stadt Oerlinghausen konzentriert sich zukünftig auf diese eine öffentliche Bücherei in Oerlinghausen.
  2. Für die Stadtbücherei im Bürgerhaus wird ein „Bücherei-Entwicklungs-Konzept“ erarbeitet mit dem Ziel, die Stadtbücherei noch stärker als bisher in der Öffentlichkeit zu präsen-tieren und bei möglichst vielen Altersgruppen, insbesondere Kindern und Jugendlichen, ein Interesse an Literatur, sowie den sonstigen dort angebotenen Medien, zu wecken. An der Erarbeitung des Konzeptes werden insbesondere der „Förderkreis Stadtbücherei“ sowie ggf. sonstige geeignete Institutionen beteiligt. Als Bausteine eines derartigen Konzeptes kommen insbesondere in Frage:
    – öffentliche Lesungen
    – Aktionen mit Schulen
  3. Die „Öffentliche Bücherei (Niklas-Luhmann-Gymnasium)“ wird zum Beginn des Schuljahres 2004/2005 in eine schulische „Schulzentrumsbibliothek“ umgewandelt. Die Organisation dieser Bibliothek obliegt den sie nutzenden Schulen.
  4. Die bisher im UA 353 veranschlagten Sachmittel bleiben der Schulzentrumsbibliothek erhalten. Es besteht ausdrücklich die Option, bei erfolgreicher Organisation der Schulzentrumsbibliothek durch die Schulen den Ansatz bei 1.353.5700.6 zu erhöhen. Die den unter 1.353.4000.6 veranschlagten Personalmitteln zuzuordnende Stelle im Stellenplan wird ab 2004 gestrichen. Der zur Zeit dort tätigen Mitarbeiterin ist baldmöglichst eine angemessene Alternativbeschäftigung anzubieten.

Begründung:
Zu 1.) und 2.): In einer Stadt von der Größenordnung Oerlinghausens ist es – insbesondere angesichts der immer angespannteren Finanzlage – sinnvoller, eine wirklich gute öffentliche Bücherei an zentraler Stelle zu unterhalten, anstatt wie bisher zwei öffentliche Büchereien zu finanzieren. Die Stadtbücherei im Bürgerhaus erfreut sich offensichtlich zunehmender Beliebtheit und ist geeignet, das Bürgerhaus „mit Leben zu füllen“. Hier kann und soll – weniger mit zusätzlichen finanziellen Mitteln als vor allem mit Kreativität und Engagement und in Zusammenarbeit mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern – weiterhin und verstärkt in diese Richtung gearbeitet werden.

Zu 3.) und 4.): Es gibt nach unseren Recherchen keine Schule in der näheren Umgebung, die über eine mit einer gesonderten Personalstelle ausgestattete Bücherei verfügt – üblich ist es stattdessen, dass derartige Büchereien in Eigenregie (Lehrer; Schüler) organisiert werden. Die Oerlinghauser „Sonder-Ausstattung“ ist sicherlich von der Sache her begrüßenswert, in Zeiten eines strukturell unausgeglichenen Haushaltes aber nicht mehr verantwortbar.
Zum Vergleich: die für 2004 vorgesehene Kürzung der Schulbudgets im städtischen Haushaltsplan- von der alle Schulen betroffen sind! – hat nahezu den gleichen Finanzumfang wie allein die Finanzierung der Personalstelle im UA 353! Weitere Erläuterungen erfolgen ggf. mündlich in der Sitzung.

Für die Ratsfraktion Bündnis90 / Die GRÜNEN
gez. M. Grochowiak-Schmieding
gez. Th. Reimeier

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